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historischen Entwicklung der Sinfonie

Martin Scherber Anfang der 1930er Jahre

Einige Auschnitte aus der Metamorphosen-Sinfonie No. 2 in f-moll durch Martin Scherber ...

Martin Scherber Anfang der 1950er Jahre

Zur Zeit der Entstehung der großen Metamorphosen-Symphonien (1951-55), der 2. Sinfonie in f-moll und der 3. Sinfonie in h-moll, in Nürnberg (etwa 1952).

Martin Scherber, der Schöpfer der Metamorphosen-Sinfonien, am Beginn seines Aufenthaltes in Aussig an der Elbe, wo er am Stadttheater als Kapellmeister arbeitete (ca. 1930).

Nach einigen Ansätzen kam die Musikmetamorphose durch Anton Bruckner im 19. Jahrhundert in großem Stil zur Entfaltung. Im 20. Jahrhundert hat diese Entwicklung der Nürnberger Komponist Martin Scherber weitergeführt.

Metamorphosensymphonik ist komplexe Wandlungsmusik.

Musik-Metamorphosen kommen aus dem Unhörbaren. Zuerst erwächst ein Themenkeim. Dann beherrscht er den symphonischen Entwicklungsprozess durch alle Stimmen vom Anfang bis zum Ende. Sätze, wie in der klassischen Symphonie, kann es nicht mehr geben. Ihre Charaktere gehen in das Ganze über. Daraus folgt, dass hier kein kontrapunktisches, kein lineares oder sich vernetzendes kompositorisches (zusammensetzendes) Bewußtsein tätig ist, sondern ein komplexes, alles umfassendes und durchdringendes Bewußtsein, um die musikalischen Parameter aus ihren ursprünglichen und lebendigen Zusammenhängen herauszuholen, reifen und sich 'vertonen' zu lassen. Metamorphosenmusik geht über Modulations- und Variationsmusik bzw. kombinatorische, serielle, aleatorische oder computergenerierte Musik hinaus, weil sie durch meditative Arbeit aus umfassenden Lebensprozessen heraus gewonnen wird.

Sie steht der echten musikalischen Improvisation nahe. So gehörte auch die Klavierimprovisation zu den besonderen Fähigkeiten des Komponisten Martin Scherber. Ein Können, welches durch den spirituellen Anschluß an die tieferen Quellen der Musik seine Wirksamkeit entfaltet. Nicht umsonst waren alle großen Komponisten wie beispielsweise Ludwig van Beethoven oder Anton Bruckner bekannte Improvisatoren, weil sie sich seelisch frei und aufnahmebereit in die Quellregionen der Musik hineinarbeiten und aus diesen heraus ihre spontanen Stegreifdarbietungen oder auf Dauer angelegten Werke schaffen konnten.